Die glorreichen 7 | Herbstrundfahrt 2016
PROLOG
Es ist ein sonniger Herbsttag in BellCreekCountry, die Schatten des Winters beginnen sich auszubreiten und auf den Farmen in dieser gottverlassenen Gegend bereitet man sich auf die kommenden harten Zeiten vor. Es war ein Sonntag. Die braven Bewohner von Little Big Tostreet sammelten sich in der Kirche, während die weniger braven den Saloon bevorzugten.
Doch weder die eine, noch die andere Gruppe konnte ahnen, dass sich unweit des Ortes ein paar Cowboys versammelten, die teilweise von weit her angereist waren, um die Gegend unsicher zu machen.
Man sollte sich noch lange Geschichten von Ihnen erzählen, und wenn man das tat, dann nannte man sie nur … die glorreichen Sieben!
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Ich weiß nicht wer damit angefangen hat, aber irgendwann im Laufe unserer Tour begann jemand die Titelmelodie des Filmklassikers zu pfeifen. Ab diesem Moment waren sowohl die Ohrwürmer, als auch die Querverweise nicht mehr zu verscheuchen 😉
Dass diese glorreiche Zahl aber erreicht wurde stand lange auf der Kippe. Wie immer sagten einige kurzfristig ab, und noch beim Aufstehen ging ich davon aus, dass wir nur zu dritt fahren würden. Umso schöner beim Frühstück festzustellen, dass ich mich geirrt hatte, und lange Anreise oder Verletzungen Einige nicht abschrecken konnten.
Los geht’s
Mit den GuidelessGuys trafen wir uns bei mir zu Haus, nach Kay und Timo kam dann auch noch „Mr Unbreakable“-Tobi dazu, der entschieden hatte, dass mit der richtigen Menge Ibuprofen die Tour auch für ihn trotz diverser Blessuren machbar war. Ich freute mich sehr, wir hatten uns nun auch schon ein paar Monate nicht gesehen.
Pünktlich wie die Bundesbahn (also mit ein paar Minuten Verspätung) kamen wir dann zum Treffpunkt, wo Olli, Stefan und Michael schon warteten.
Der erste Abschnitt führte uns, nach einem kurzen Trailstück, über schmale Straßen inkl. Aussicht auf den goldenen Herbstmorgen, in Richtung Kuhfeld, wo es in den Wald ging. Hier gibt es auch eine nette kleine Gastwirtschaft, für die wir heute deutlich zu früh dran waren, die aber für kommende Touren auf der ToDo-Liste steht.
Im Wald ging es dann zunächst auf Waldwegen stetig bergab. Die erste richtige Abfahrt führte hinunter zur Mühle des Freilichtmuseums. Als ich die Tour ein paar Tage zuvor abgefahren war, hatte ich mich hier noch unfreiwillig dem Boden genähert, und daher ein wenig Bedenken ob ich hier alle guten Gewissens lang schicken konnte. Das frische Herbstlaub versteckte die Tücken des Weges und es geht anständig bergab hier. Die angebotene Umfahrung wollte allerdings niemand nehmen, trotzdem sind alle sind heil den Berg hinab gekommen.
Hoch in den Stadtwald!
Es folgte der erste längere Anstieg des Tages, den ich häufig am Ende einer Tour für den Weg nach Haus nehmen muss, und so hassen gelernt habe. Der Ausblick oben entschädigt allerdings immer ein wenig für die Qualen.
Ich verkniff mir zu erwähnen, dass wir im Anschluss noch ein wenig mehr Anstieg zu fahren hatten. Jetzt war erstmal die richtige Zeit für eine Pause gekommen, bevor es weiter dem Berg hinauf in den Hagener Stadtwald ging, unterbrochen durch einen kleinen Überbrückungstrail.
Das gute Wetter hatte auch einige Fußgänger auf die breiten Wege des Stadtwalds getrieben, die wir aber zum Glück bald gegen schmalere und vor allem weniger frequentierte Trails tauschen konnten. Vorbei am Fernsehturm, den wir schon eine Hügelkette vorher aus der Ferne sehen konnten, ging es singletrailig durch den Wald – mal technisch bergab mal flowig entspannt.
Die drei Türme
Kurz vor dem nächsten Etappenziel, dem Bismarkturm, habe ich es dann doch noch geschaffte eine Abzweigung zu verpassen, so dass wir einen ungeplanten Schlenker fahren mussten. Dafür dass ich ansonsten auch auf dem Hometrails ohne Navi oft aufgeschmissen bin, eine gute Quote – zumal es heute bei diesem Umweg blieb.
Nach Pause & Foto-Stop ging es weiter, zunächst Richtung Sportplatz Waldlust wo scheinbar grade der rote Stern spielte. Das wäre eine gute Gelegenheit gewesen ein paar Worte zum soziokulturellen Hintergrund des Hagener Stadtteils Wehringhausen zu verlieren, das fällt mir aber erst jetzt beim Schreiben dieser Zeilen auf.
Der folgende Weg zum Eugen-Richter-Turm erfordert ein wenig Leidensfähigkeit, hier sind einige Höhenmeter gutzumachen. In der Beschreibung der hier verlaufenden blauen „MTB in Hagen“-Route steht dazu „Wer hier schiebt, braucht sich nicht zu schämen!„. Soviel ich mitbekommen habe tat dies aber von uns niemand (also weder das eine noch das andere).
Oben verschnauften wir kurz, bevor es hinter dem Turm wieder auf den Trail ging.
Die verdiente Belohnung für die Qualen gab es dann einen Turm weiter, dem dritten im Bunde, dem Kaiser-Friedrich-Turm. Obwohl ich es nicht zu hoffen gewagt hatte, war das Wetter tatsächlich derart gut, dass wir den Biergarten zu einer Pause in der Sonne nutzen konnten.
Abwärts!
Nach der verdienten Pause galt es ein paar der vorher mühsam verdienten Höhenmeter zu vernichten, und so ging es auf den nächsten 1,5 km erstmal 200m nach unten. Die beiden Trails werden Kläffer- und Disteltrail genannt, passende Namen wie man hören und fühlen durfte 😉
Bei beiden Abfahren ließ Olli es sich nicht nehmen vorzufahren um ein paar bewegte Bilder von uns zu sammeln, die er zu einem wirklich coolen Video verarbeitet hat (zusammen mit anderen Aufnahmen):
Ab nach Hause
Im Tal folgten wir dem Kleinbahnweg in Richtung Hasper Talsperre. Ich hatte ursprünglich geplant noch vor der Talsperre den direkten Weg zurück zum Start in Zurstraße zu wählen, um einerseits nicht in Zeitnot zu kommen und andererseits nicht direkt bei meiner zweiten Tour Strecken doppelt zu fahren. Zeitnot hatten wir allerdings nicht und der zweite Grund ist bei näherer Betrachtung albern, also wählte ich den zwar längeren, aber entspannter den Berg hinauf führenden Weg, vorbei an der Talsperre.
Im Aufstieg zeigte sich dann wie langsam die Kräfte schwanden, wir erreichten nun auch langsam den vierstelligen hm-Bereich.
Nach der Talsperre ging es einen Trail am Hasper Bach entlang, auf dem jeder sich noch eine kleine Packung Dreck abholen durfte, man hat ja schließlich als Guide einen Anspruch an eine ganzheitliche Tour. 😉
Im Anschluß erreichten wir wieder die Breckerfelder Höhen und den Ausgangspunkt der Tour, in meinem Fall erschöpft und glücklich!
Fazit
Schön war’s! Danke an alle für’s Kommen! Toll, dass man immer neue nette Leute trifft!
#Winterrundfahrt
Dies & Das
Ein Video ist in Mache, wird aber wohl noch ein paar Tage brauchen.
Die im Beitrag verwendeten Bilder haben mir zum großen Teil Kay (meinMTB.de), Olli (mtb-ms.de) und Timo (twitter.com/halbfinne) zur Verfügung gestellt.
Vielen Dank nochmal dafür!
Schöner Bericht! Wenn es passt, bin ich das nächste Mal sehr gerne wieder dabei!
Ich freu mich drauf!
sehr schön 😀
[…] die Herbstrundfahrt ja recht traillastig war, was auch gut ankam, wird die Winter-Variante wieder auf mehr befestigte […]